Ist die Familienaufstellung nach Hellinger systemisch?
Am Thema “Familienaufstellungen nach Hellinger” scheiden sich die Geister: Die einen schwärmen von schnellen Erkenntnissen, stärkenden Gefühlen und klärenden Worten, die anderen sehen massive Gefahren für psychisch labile Teilnehmer. Die Kritik richtet sich meist an den überaus umstrittenen Entwickler der Methode, Bert Hellinger (Jahrgang 1925). Der ehemalige katholische Priester kreierte in den 1980er- und 1990er-Jahren aus verschiedenen familienzentrierten Ansätzen eine eigene “Behandlungsmethode”.
Die systemischen Fachgesellschaften haben sich schon vor Jahren von der von Bert Hellinger praktizierten Form der Aufstellungsarbeit distanziert. Die Kritik an der “Familienaufstellung nach Hellinger” ist allerdings meist nicht mehr pauschalisiert, weil die Methode durchaus positive Ergebnisse liefern kann und Hellinger ein paar sehr grundlegende und hilfreiche systemische Prinzipien entdeckt hat. Viel wichtiger sei die Qualifikation der Personen, die Aufstellungen anbieten. Familienaufstellungen im systemischen Kontext sollten nur von Therapeuten und Beratern durchgeführt werden, die eine fundierte Fortbildung in Systemischer Therapie / Beratung absolviert haben und die fundierte beraterische und therapeutische Praxiserfahrung mitbringen.
In den nachfolgenden Quellen finden Sie die wichtigsten Kritikpunkte und kontroversen Auffassungen:
Nutzen und Gefahren der Familienaufstellung, Apotheken-Umschau
Familienaufstellungen nach Hellinger, EZW Berlin
Stellungnahme der DGSF zum Thema Familienaufstellungen
Systemische Gesellschaft: Potsdamer Erklärung zur Systemischen Aufstellungsarbeit
Persönliche Kritik eines Systemikers an Bert Hellingers Familienaufstellung